Verantwortung übernehmen - Bewusstsein entwickeln

Vegan.

Wieso, weshalb warum?
Nun, es würde mich wohl eine Ewigkeit kosten, hier ein Intro über meine Gründe für ein tierleidfreies Leben zu verfassen. Das würde bestimmt locker für zahllose weitere Blogeinträge reichen. ( keine Bange, diese werden auch folgen...) Deshalb komme ich lieber gleich zur Sache und beschränke mich hiermit auf ein grad aktuelles Anliegen meinerseits.
Toleranz. 
Empathie.
Verständnis.
Freiheit.
Gerechtigkeit.
 
Mächtige Worte, interpendente Worte. 
Worte, mit einer Vormachtstellungen in unserer Kultur, Worte, welche als allgemein gültige Normen betrachtet werden. 
Worte, welche dir etwas bedeuten, nicht wahr? Worte, die du dir für dich und alle anderen wünscht, oder?
Und dennoch, exakt diejenigen Grundsätze, welche wir Menschen in abscheulichster, krankhaftester Weise, immer und immer wieder, brechen. 
Predigen sie, lehren sie, vermitteln sie unseren Kindern, Mitmenschen, ja rühmen uns gar mit ihnen, tragen sie heraus als brillierende Auszeichnung unserer ach so fortschrittlichen Breitengrade.
Um sie dann mit Händen und Füßen zu treten, darauf zu spucken, ihnen eiskalt den Rücken zuzuwenden.
Leere Worte, schizophrene Worte. 
Worte ohne Inhalt noch Seele. Worte, so einfach gesagt, und noch so viel einfacher vergessen.
Vergessen, viel eher verdrängt oder gar noch schlimmer; bewusst ignoriert.
Ich liebe Tiere.
 
Ach ja, tatsächlich? du liebst sie? Am besten in Barbeque-Sauce mariniert und schön durchgegart? Liebst es ihre Milch zu trinken, wofür sie etliche Male zwangsgeschwängert werden, Müttern ihre Babys grausam entrissen werden? (mehr Infos: https://vegan.ch/warum-vegan/warum-keine-milch/ )
Liebst es ihre Eier zu essen, wofür männliche Küken in Massen, auf herzlose Weise ihr Leben lassen müssen, wofür auch hier ihre Körper ausgezerrt und geschändigt werden müssen, bloss um dir jeden Morgen dein Spiegelei auf den Teller zaubern zu können?
Liebst es ihre Haut zu tragen, dich mit ihrem Fell zu schmücken?
Verstehst du das unter Liebe
Leid.
Elend.
Qual.
Tod.
Ausbeutung.
 
Systematische, industrialisierte Ausbeutung. 
Kann dies Liebe sein? Ist dieses Verhalten auch nur im entfehrtesten im Einklang mit den oben aufgelisteten Werten? Wo existiert hier Raum für Gerechtigkeit, in wie fern hat dies etwas mit Freiheit zu tun? Tollerieren wir die Rechte der Tiere? Hegen wir auf diese Weise wirklich Empathie für diese Geschöpfe?
Wohl kaum, oder etwa doch? Stell dir diese Frage selbst.
Es ist ein Paradox. Ein krankes, trauriges, absurdes Verhalten, der Menschen. Das betrifft im Grunde nicht bloss Tiere. Wir tun das ja auch gegenseitig mit uns selbst, lassen andere verhungern, für uns schufften und elendlich zu Grunde gehen, damit wir hier unseren Luxus leben können.
Dabei verschließen wir (meh oder minder) bewusst die Augen, vor der tragischen Realität, vor dem tatsächlichen Prozess, der hinter jedem einzelnen Produkt steht. Die meisten wollen es gar nicht erst wissen, was, bzw. wer für sein Smartphone, seine Schuhe, seinen Mc Chicken leiden musste, ausgebeutet wurde oder gar mit seinem Leben bezahlen musste. Kaum jemand sieht die gigantische Plastikverschmutzung der Meere vor sich, kauft er sich sein Pet-Fläschchen. Wer ist in Gedanken bei denen, welche leiden müssen unter dem Vorgehen von Nestlé, Glencore und Co, konsumiert er ein Produkt einer solchen Firma? 
Aus einer rationalen Warte ist dies doch absolut widersprüchlich. 
Und trotzdem bekomme ich immer und immer wieder lahme, leere Ausreden zu hören.
Um wieder auf den Veganismus zurückzukehren; Ein Klassiker, das gute alte „Genuss“ - Argument. 
 
Ich bin halt ein Genussmensch. 
Darauf kann ich einfach nicht verzichten.
 
Ernsthaft? Das ist dir also dein angeblicher Genuss wert? Eine (kurzweilige) Bedürfnisbefriedigung im Gegenzug zu einem Leben? Und wenn wir schon beim Thema Genuss sind, ist dir überhaupt bewusst, dass Vorlieben bezüglich Essen im Grunde nichts weiter als sozialisierte Gewohnheiten sind? Gewohnheiten, wie alle anderen auch, nichts weiter. Gewohnheiten, welche man ändern kann. Vorausgesetzt, man will, versteht sich. 
Aber um das festzuhalten, es handelt sich hierbei um eine bewusste, eigenständige Entscheidung. 
Du kannst dich, natürlich auch, ganz klar dagegen entschieden, lieber, alten Gewohnheiten basiertem Genuss nachgehen und dafür den Tod eines Lebewesens in Kauf nehmen, das Leid einer Kreatur unterstützen, ein Tier mit Gefühlen, sozialen Bindungen, einem Bewusstsein, grausam ausbeuten. Klar kannst du. 
Es besteht gesetzlich ja auch (noch) keine Schranke dies bezüglich. Niemand kann dich davon abhalten, niemand ist im Stande dir vorzuschreiben, was du essen, anziehen oder anderswertig konsumieren sollst.
Es ist deine Entscheidung.
Und auch ich, kann hier mit diesen, etwas zu emotional geladenen, wütenden, frustrierten Zeilen, keinerlei Verhalten untersagen.
Aber, ebenso wenig wie du zu etwas genötigt werden kannst, so ist es in gleicher Weise keineswegs, auch nicht im Geringsten ein Zwang.
Du entscheidest.

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